Willi´s Erzählungen
Willi´s Erzählungen » 2010 » Februar » 01

Drei – Zonen – Karneval…….

Karneval Kommentare deaktiviert für Drei – Zonen – Karneval…….

Wir haben ja Karnevals-/Faschingszeit, und darum möchte ich den oben erwähnten „Drei-Zonen-Karneval“ näher erklären. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich plötzlich dahinter gekommen bin, was das folgende Lied, das mit den „Trizionesien“, bedeutet, oder besser gesagt, was „Trizionesien“ eigentlich heißt. Ich dachte immer an eine Insel irgendwo in der Südsee. Ich war schon bestimmt Ãœ 50, als ich das Lied wieder einmal gehört habe. Und da, da machte es plötzlich „Klick“, und ich wußte, über was gesungen wurde…..
Das Lied habe ich das erste mal in Beverungen in den 50er Jahren bei einem Karnevalsumzug gehört. Ein wunderschöner Karnevalswagen, fertig gemacht als eine Insel, mit Palmen drauf und Eingeborenen, im schwarzen Ganz-Körper-Trikot, Baströckchen um die Hüften, und immer das Lied auf den Lippen:

Wir sind die Eingeborenen von……..

…..und jetzt, habt Ihr alles verstanden? Wir sind die Eingeborenen von Trizionesien = Unser Deutschland im Westen bestand damals nach dem Kriege aus drei Zonen: die Amerikanische, die Englische und die Französische !!
Drei Zonen = Trizionesien, alles ganz einfach, aber auch sowas von einfach, ne, ne….

Herstelle und Würgassen…..(1955)

Amt Beverungen 1956 Kommentare deaktiviert für Herstelle und Würgassen…..(1955)

Drei Orte vom Amt Beverungen habe ich ja vergessen!! Asche auf mein Haupt!
Es sind: Herstelle, Würgassen und Haarbrück – Hermann Nolte wird mir sicherlich verzeihen.
Also dann, noch einmal wird aus seinem Heimatbüchlein (1955) zitiert….

Herstelle und Würgassen – zwei historische Weserorte

Von Beverungen ab geht unsere erste Wanderung an der Weser entlang über den Leinpfad unterm steil aufsteigenden Rotsberg zu den lieblichen Dörfern Herstelle und Würgassen. Diese beiden Orte in dem Südostzipfel des Amtsbezirkes, die sich so wundervoll an die Weser schmiegen, haben für das schönheitsuchende und das geschichtlich geübte Auge viele Reize.
Wer diese zwei Perlen des Weserberglands, die bevorzugten Sommerfrischen und ihre weite, schöne Umgebung kennenlernen will, der muß auf dem Platz vor der Hersteller Burg gestanden haben. Hoch ragt das Wahrzeichen des Dorfes über das Wesertal. In ihrem Schatten duckt sich die ehrwürdige Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz, in der die Kunst des „Beuroner Stiles“* eine Pflegestätte hat. Der Ausblick von hier ist einzigartig.

*Benediktiner-Erzabtei Beuron
Berühmt ist Beuron durch die Benediktiner-Erzabtei Beuron, welche das Zentrum der Beuroner Kongregation darstellt. Das Kloster wurde 1077 als Augustiner-Chorherrenstift gegründet. Nach seiner Auflösung im Zuge der Säkularisation 1803 ging sein Gebiet in den Besitz des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen über. 1863 wurde das Kloster als Benediktinerkloster neu gegründet und 1868 zur Abtei erhoben, von der die Gründung vieler anderer Benediktinerklöster ausging. Das Kloster hat jährlich rund 100.000 Besucher.[6] Die barocke Klosteranlage weist bemerkenswerte Räume und eine große Klosterbibliothek auf. Beuron war im späten 19. Jahrhundert Zentrum der Beuroner Kunstschule.
Quelle: Wikipedia

Tief unten am Ufer hingestreckt das schmucke Herstelle, eines der ältesten Dörfer im Amt, gegenüber auf der anderen Weserseite das ebenso trauliche und alte Würgassen. Sehenswert sind in Herstelle die aus dem Jahre 1704 stammende Barockkirche und das Rittergut Kemperfeld, in Würgassen das hinter schönen, alten Bäumen liegende Gutshaus und die neuzeitliche Volksschule. 

Unter Landschaftsschutz

Wenn auch in den letzten Jahren die durchfahrenden Autos die Dorfstraßen mehr belasten, so ist doch das Tempo des Dorflebens gedämpft geblieben, die Berluft aber frisch wie vor 15 oder 40 Jahren. Und so fühlen sich denn die vielen Gäste in den sommerschönen dörflichen Beschaulichkeit heute wieder wohl wie vor Jahrzehnten. Ãœber den Weserstrom, der Gesicht und Wesen der beiden Ortschaften prägt, im Rahmen dieser Aufsatzreihe noch etwas zu sagen, das hieße wahrhaftig Eulen nach Athen tragen. Haben wir doch seit Jahrzehnten dessen Schönheiten immer wieder gebührend gepriesen. Es ist dem HWB (Heimat- und Wanderverein Beverungen) und der Kreisverwaltung Höxter zu danken, daß mit dem ganzen Kreis Höxter gerade auch der Weserabschnitt Beverungen – Herstelle – Karlshafen, der einer der landschaftlich schönsten Gebietsteile unserer Heimatprovinz ist, unter Landschaftsschutz gestellt worden ist.

Herstelle und Würgassen in ihrer heutigen Form und Schönheit entzücken Einheimische und Fremde. Aber darüber hinaus hat noch ihre so sehr interessante geschichtliche Vergangenheit etwas eigenartig Anziehendes. Um Herstelle und Würgassen geistert viel Romantik, und ihre lange Geschichte ist lebendig geblieben, hat sogar ihre Namen in der Welt bekannt gemacht.

Karl der Große, Gast

Was für eine Sensation mag das bei den armen sächsischen Fischern in den zwei kleinen Wesersiedlungen gewesen sein, als im Herbst 797 der große Frankenkönig Karl, dessen Krieg gegen die Sachsen schon fünfundzwanzig Jahre dauerte, mit einem Teil seines Heeres auf dem Hersteller Berg erschien, dort in einer Königsburg auf dem alten, hohen Felsen den Winter verlebte und hier Weihnachten und Ostern feierte.
Wie mögen die heidnischen Sachsenleute gestaunt haben über das prunkvolle Hofhalten Karls des Großen, über die Gesandtschaften aus Spanien und Italien, die Abordnungen der Avaren im heutigen Österreich und aus anderen fremden Ländern!
Karl war dem Schönen und Volkstümlichen zugetan. Er umgab sich mit Dichtern, Gelehrten, Geistlichen, die die Sachsen belehrten und bekehrten, er sammelte deutsche Lieder und verdeutschte die Monatsnamen, er gab Herstelle und Würgassen ihre Namen. Herstelle benannte er nach seinem Stammsitz, dem fränkischen Heristal.

Herstelle und die Falkenberger

Als später die karolingische Burg zerfiel, erbauten Paderborner Bischöfe ein neues Schloß. Dieses und das zugehörige stattliche Gut Kemperfeld vermachte der Bischof Simon II. 1385 dem Ritter Wedekind von Falkenberg. Die Falkenberger spielten in der Geschichte des 30jährigen Krieges eine bedeutende politische Rolle.
Dietrich von Falkenberg* stand im Dienst der Schweden; er fiel als Kommandant Magdeburgs im Jahre 1631 bei der Zerstörung der Stadt durch Tilly. Er wurde in Herstelle beigesetzt. Dietrichs Bruder Moritz, der als Leutnant in kaiserlichen Diensten stand, erschoß in der Schlacht bei Lützen (1632) den Schwedenkönig Gustav Adolf.

*Falkenberg wurde als Sohn des Drost  zu Blankenau geboren.
Er trat zunächst in die Dienste Hessens und war Rat des Landgrafen Moritz. 1615 wurde er vom Landgrafen nach Schweden gesandt, wo er in den schwedischen Dienst eintrat. Er blieb jedoch in ständigem Briefwechsel mit dem Landgrafen und informierte diesen über die Verhältnisse in Schweden. Er gewann das Vertrauen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf von Schweden und wurde zum Hofmarschall ernannt.
Quelle: Wikipedia

Annette bei Zuydtwycks

Im Anfang des 18. Jahrhunderts ging das herrschaftliche Gut Kemperfeld an die Familie von Spiegel zu Helmarshausen über. 1819 kamen Burg und Gut durch Kauf an die Familie Zuydtwyck. Die heutige Hersteller Burg ist 1830 von Dina von Zuydzwyck, die eine Tante von Annette von Droste-Hülshoff war, erbaut. Weil Herstelle die Vorzüge historischer Bedeutung und landschaftlicher Schönheit in sich vereinte,  wurde die Burg nun zu einem Mittelpunkt für Gelehrte und Künstler. Burggäste der Frau Dina von Zuydtwyck waren in diesen glanzvollen Zeiten die Gebrüder Grimm, die Familie Hassenpflug* und Annette von Droste-Hülshoff; letztere hat hier im Weserlande zeitweise ihre zweite Heimat gefunden.
Das alte Rittergut kam 1929 unter den Hammer. 1939 erwarben die Deutschen Röhrenwerke in Mülheim an der Ruhr die Burg als Erholungsheim für ihre Arbeiter und Angestellten.

*Hassenpflug war seit seiner Jugend mit den Brüdern Grimm befreundet und heiratete am 2. Juni 1822 deren Schwester Charlotte (Lotte) (* 10. Mai 1793; † 15. Juni 1833). Politisch waren die Grimms und Hassenpflug konträr eingestellt, aber auf privater Ebene kamen sie bis Mitte der dreißiger Jahre miteinander aus.
Hassenpflug ist einer der umstrittensten Politiker der ersten Hälfte der 19. Jahrhunderts. Da er sich vehement gegen den Zeittrend stemmte, den Liberalismus bekämpfte und sich so zum Feind des letztendlich siegreichen Bürgertums machte, ist seine historische Beurteilung weitgehend negativ. Selbst nach den Maßstäben der Jahre um 1830 muss er als reaktionär eingestuft werden.
Quelle: Wikipedia


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