Nostalgietreffen

 

 

An einem verregneten Sonntag-Nachmittag schaute ich mir aus Langeweile alte Fotos an (man gönnt sich ja sonst nichts). Als mir die Fotos des Fanfarenzuges in die Hand fielen, und ich in Erinnerungen daran tief versunken war, machte es klingeling (nicht an der Haustür, in meinem Kopf natürlich), und ich wusste, ein Treffen muss her.

Gedacht, getan.

Den Rest können Sie den Zeitungsberichten entnehmen, die jetzt folgen:

 

 

 

 

Ja, ja, es dauerte schon einige Zeit, bis aus einem wirren Haufen ein einigermaßen aufgereihter Zug wurde. Aber in 35 Jahren oder so, verlernt man ja so einiges.

Mal sehen, ob ich sie noch alle habe, im Kopf, ha, ich meine natürlich die Namen meiner Mitspieler von damals. Also dann, ich versuch´s, es sind zu sehen von links:

Bernd Hake, Willi Vogt (ich), Gottfried (Fido) Esser, Hans-Hubert „Hanni“ Pagendarm, Josef „Seppl“ Suermann, Leo Schwalm (vorne) Werner „Lange“ Beyer (dahinter), dahinter Klaus Breuer, neben Klaus Karl „Karlchen“ Multhaupt, Burkhard „Bill“ Dohmann, Herbert Rudolf, Manfred „Manni“ Schade, Werner Rosner.

Man soll´s nicht glauben, aber ich habe sie noch alle (im Kopf)!!

 

Genau wie früher, alle Mann an einen Tisch, und palavert und „weißt Du noch, damals, war ´ne schöne Zeit“!! Als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Es hatte sich nicht viel verändert, nur unser Äußeres.

Karlchen genießt sein Pilschen, und Dieter Gauding, ein Blankenauer Junge, der in Berlin lebt, muß sich erst wieder an die Beverunger Trinkgewohnheiten anpassen, aber das dauerte nicht lange und sein schwarzes Getränk nahm auch die Farbe blond an!

 

Manni, Leo und Herbert, bei zweien wird deutlich, dass der Zahn der Zeit angefangen hat zu nagen: meistens beginnt er ja am Kopf. Nur Leo sieht noch so aus wie früher. Als Mädchen hat mir Leo auch gut gefallen. Er hatte sich einmal auf Karneval als Mädchen verkleidet. Er sah so echt aus, dass ihn die Jungs immer mehr anbaggerten, bis er es nicht mehr ertragen konnte und er sich demaskierte. Das war ein Gejohle und Gelächter über die langen, dummen Gesichter der jungen Freier, ich werde diesen Anblick nie vergessen.

 

Bernd und Klaus. Bernd, ein Gönner und Fan von uns, war immer zur Stelle, wenn es was zu feiern gab. Klaus sein Vater hatte ein Automatengeschäft, Musikboxen und Spielgeräte und solche Sachen. Bei Schallplatten saßen wir daher immer in der ersten Reihe: wir bekamen die aussortierten Scheiben aus den Boxen meistens für „Ümme“ (umsonst).

 

Nach dem Frühstück bei Hermann Rick In Rick´s Bistro (gibt es leider nicht mehr) sind wir dann im Stadtkrug gelandet. Dieter fragte mich, ob er seine Gitarre holen könne, die im Hotel Kuhn auf ihn wartete. „Aber ja doch, ich komme mit und helfe Dir tragen!““

Und dann wurde es ein unvergesslicher Abend. Wir haben gesungen, genauso wie früher, getrunken, genauso wie früher, waren (fast) anständig, genauso wie früher, haben die anderen Gäste mitgerissen, genauso wie früher, ich habe das erste Pils umgeworfen, genauso wie früher, und zum Schluß hat uns die Wirtin rausgeworfen, genauso wie früher!!!

 

Dieter und „Bill“ spielten uns was vor, und wie. Wir durften als Backgroundchor (Hintergrundchor) uns mit einbringen. Sogar dem Wirt hat es gefallen: „So was wie Euch habe ich noch nicht erlebt. Schade, ich hätte damals vor 35 Jahren gerne schon die Kneipe gehabt, und euch „Jung“ erlebt!!“ Noch Heute wird in Beverungen von diesem „Abend“ gesprochen. Wir müssen wohl einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, so oder so!

 

Wo die Weser einen großen Bogen macht,

wo der Kaiser Wilhelm hält die treue Wacht,

wo man trinkt die Halben in zwei Zügen aus,

da ist meine Heimat, da bin ich Zuhaus,

da ist meine Heimat, da bin ich Zuhaus!!

 

Wenn ich einmal sterbe schaufelt mir mein Grab,

in die Erde, die ich so geliebet hab,

schreibt auf meinen Grabstein diese Worte drauf:

hier ist meine Heimat, hier bin ich Zuhaus,

hier ist meine Heimat, hier bin ich Zuhaus

 

Wehmut, Wehmut, Heimat, Heimat, Beverungen – Moochenland!! Das kann nur einer verstehen, der in Beverungen geboren ist. Der Draht zur Heimat reißt nie ab!!

Das musste ich jetzt einfach los werden, hier passt es auch genau hin.

 

 

Hier ist etwas von Who is Who?

Die jungen Leute sind in die Jahre gekommen: Hanni, Fido und Werner, drei „Riesen“, im warsten Sinne des Wortes, menschlich wie körperlich (hoffentlich versteht das einer). Also, solche Freunde wünscht man sich im Leben, mit denen man Pferde stehlen kann.

 

 

„Bill“ und Elmar Huxoll (aus Berlin).

Der Elmar sieht schon irgendwie geschafft aus, dabei hat der Abend erst begonnen, und dem Bill sind wohl die Argumente ausgegangen, ihn am Leben zu halten. (Dann schlaf doch weiter!)

Unten auf dem Bild peilt Dieter (aus Berlin) die Lage, wer will noch mal, wer hat noch nicht. Es war die Zigarettenpause zwischen seinen Einsätzen als Ententrainer, ne, so nicht, Entertainer, also als musikalischer Unterhalter, jetzt hab ich´s!!

 

 

Bernd Hake (Web Master des www.VFB-Beverungen.de) und Bernd G. sitzen neidisch neben „Hanni“, den sie in die Mitte genommen haben. „Hanni, Du bist auch wirklich gut getroffen (worden)!“ Neben Dir verblasst alles und jeder. EINSPRUCH:

Die vier gestandenen Mannsbilder auf dem unteren Bild können da wohl auch noch mitreden.

Diese sind: „Seppl“ (von hinten) Willi (ich), schon halb vom Tresen gerutscht, Werner sitzt da wie eine westfälische Eiche, und „Fido“ geht das alles gar nichts an. Aber der Schein trügt, er tut nur so!!

 

Und hier kommt er, der absolute Hauptgewinn. Mein Freund seit über 50 (fünfzig, wichtige Zahlen müssen ausgeschrieben werden) Jahren!!

„Mike“ Michael Lürick, Realschullehrer in Hamburg, wohnhaft dort, wo die Hunde mit dem Schwanze bellen, genau: in Buxtehude.

„Mike, wie hoch ist der Sauerstoffverbrauch des Maikäfers beim Rückenflug?“

„0,001 cl ebenerdig, 0,0001cl in 10 Meter Höhe.“ „Warte mal, und wenn er 10.000 Meter hoch fliegt?“  „?????????????“ Und dann fängt er an zu lachen, siehe Bild.

Mike, ich wünsche uns beiden noch viele Jahre, vor allem Sonntage!!!

 

 

Da uns das erste Treffen auf Karneval so gut gefallen hat, trafen wir uns im Juli erneut, aber dieses mal zu einer Dampferfahrt auf der Weser.

Bernhard König stellte uns dafür (gegen eine geringe Gebühr) sein Schiff (Boot) zur Verfügung. Nur wir hatten nicht mit der Weser gerechnet. Die hatte an diesem Tag etwas gegen uns. An manchen Stellen gab sie dem Schiff so wenig Wasser unter den Kiel, dass die Schraube nur so über die Steine schrappte und der Bernhard immer blasser wurde.

In Karlshafen hatte er dann genug. Nachdem er einen Ausflugsdampfer auf der schmalen Weser vorbeilassen musste, und dieser sich im flachen Wasser auf Grund setzte und sich quer zu Fahrrinne stellte, war Schluß mit lustig. „Umdrehen, Heimathafen anlaufen!“

So dauerte unsere Weserfahrt gerade mal 1 Stunde. Schade, aber für das Schiff war es sicherlich das Beste, und für Bernhard sowieso.

Wir sind dann wieder im STADTKRUG gelandet, wo uns Bill und Dieter mit Solo-Auftritten unterhalten haben. Die beiden haben schon was auf dem Kasten, zu Deutsch: sie können Musik machen!!

Dieses Mal  hatten einige ihre Frauen mitgebracht. Die Namen derer, die auf den Bilden zu sehen sind, brauche ich nicht extra zu erwähnen, der verehrte Leser weiß sie schon richtig zuzuordnen.

 

Einen muß ich doch erwähnen, auf dem unteren Bild zu sehen: Prof. Uli Bretschneider. Vielleicht erinnert sich noch jemand an ihn, nicht an den Prof., an den Uli natürlich.

 

Dieter und Bill, mal abwechselnd, mal im Duett, sorgten für gute Stimmung, aber so gut, wie es bei den ersten Treffen am Abend aus dem Stegreif gelungen ist, wurde es dann doch nicht mehr. Ich glaube schon, Spontanes ist immer am Schönsten.

Den Abend ließen wir dann auf dem Festplatz am Hakel ausklingen, es fand ja gleichzeitig das alle 2 Jahre wiederkehrende Schützenfest statt.

Ich hoffe ja, dass ich irgendwann wieder etwas schreiben kann, von einem neuen Treffen aus dem Moochenland, unserer, meiner Heimat.