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Beverungen im Zeitraffer der Geschichte

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Schauen wir weiter, wie es Beverungen ergangen ist……

1447   Die Hussiten (böhmische und thüringische Hilfstruppen überschreiten auf ihrem Rückzug während der Soester Fehde die Weser bei Beverungen und zerstören das Dorf (heute Klus) Edessen.

Um 1550   Einführung der Reformation in Beverungen.

1598   Bischof Theodor errichtet in Beverungen eine Schuster- und Gerberzunft und gibt ihr Statuten.

1619   Beginn der Gegenreformation (Pfr. Pagendarm).

1622   Christian von Braunschweigs Truppen in Beverungen.

1625   Kaiserliche Truppen unter Tilly in Beverungen.

1626   Die Pest in Beverungen (über 500 Tote).

1632   Beverungen wird von Hessen und Schweden durch Brand zerstört, elfmal angezündet, die Einwohner waren geflohen.

1634   Nur 134 Einwohner sind nach Beverungen zurückgekehrt.

1636   Die Pest in Beverungen, von den wenigen Menschen sind 68 gestorben.

1692   Wiederaufbau der katholischen Pfarrkirche.

1693   Die „Beverungischen Schützenartikel“.

1759   Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) Truppeneinquartierungen (20 Mann bis 120 Mann in einem Haus).

1761   An den von Truppen eingeschleppten Krankheiten und durch Hunger sterben 183 Personen (ohne die Soldaten).

1802   Ende der fürstbischöflichen Zeit, Beverungen wird preußisch und kommt zum Kreis Warburg, damals 1341 christliche und 132 jüdische Einwohner.

Quelle: Festschrift-1100 Jahre Beverungen-550 Jahre Stadt Beverungen

Beverungen im Zeitraffer der Geschichte

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Lesen wir weiter in den Spuren der Vergangenheit……

In der Zeit zwischen

843 und 866   schenkt Haduwy ihren Besitz zu Weredun, Upweredun und Beverungen dem Kloster Corvey. Damit wird Beverungen zum erstenmal erwähnt.

1015   Der Bischof Meinwerk von Paderborn schenkt Anna, Tochter der Frietherun, für einen Hof in Haldungen den ganzen Zehnten in Overon-Beverungen (Oberbeverungen). Die Schenkungsurkunde ist in Wierisi (Würgassen) ausgestellt.

1155   Papst Adrian IV bestätigt dem Kloster Corvey den Besitz des Zehnten in Beverungen.

1184   Papst Lucius III. bestätigt Corvey den Zehnten in Beverungen.

1192   Papst Coelestin bestätigt dem Kloster Helmarshausen den Besitz der Kirche in Beverungen. Diese bestand schon unter Bischof Poppo (1076 bis 1083).

1284   Die Grafen von Schwalenberg übergeben den von Corvey ihnen zu Lehen gegebenen Zehnten in Niederbeverungen (in inferiori Beverungen) dem Kloster Amelungsborn.

1332   Vertrag über die schon erbaute Burg und die noch zu erbauende Vorburg zwischen dem Bischof von Paderborn, dem Abt von Corvey und dem Ritter Hermann von Brakel.

1348   Die Burg „LEWEVORD (Lauenförde) zum erstenmal urkundlich erwähnt.

1378   Beverungen als Wibeld erwähnt, 1384 als Wicbeld.

Beverungen im Zeitraffer der Geschichte

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Jetzt wird es kurz und knapp auf den Punkt gebracht, wie lange, oder besser gesagt: von wann an gibt es Beverungen?

4000 – 1800  Jungsteinzeit,  Zeitalter des geschliffenen Steins.
Fund unter den Selskämpen 1949.

1800 – 800 Bronzezeit – Leichenverbrennung – Asche in Urnen.
Funde an der Ecke Dalhäuser Straße und Lindenstraße. 1923 Haus Mansbach,
1927 Haus Vössing (napfartige Urnen mit Knochenresten).

13 v. Chr.  Feldherr Drusus, Stiefsohn des Kaisers Augustus, erreicht in unserer Gegend
die Weser und im Jahre 9 vor Chr. die Elbe.

9 nach Chr.  Armin vernichtet (im Teutoburger Walde ?) 3 römische Legionen unter
Publius Quinctilius Varus. Dieser endet durch Selbstmord.
(Varus, Varus, wo hast Du meine Legionen gelassen???)

775  Karl der Große vernichtet ein sächsisches Heer am Fuße des
Brunsberges bei Höxter.

797  Karl der Große feiert das Weihnachtsfest in Herstelle.

799  Die Begegnung Karls des Großen mit Papst Leo III. in Paderborn
ist die Voraussetzung der Krönung zum römischen Kaiser im Jahre 800 in Rom.

Quelle: Festschrift-1100 Jahre Beverungen-550 Jahre Stadt Beverungen

Geschichte Beverungen IV

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…weiter geht´s mit Hermann Nolte….(1956)

Das letzte Jahrzehnt

Nach dem katastrophalen Zusammenbruch des Dritten Reiches (1945) war das Wirtschaftsleben der Stadt Beverungen total gelähmt, die Not grenzenlos: Stagnation der Holzindustrie – Arbeitslosigkeit – Hunger – allgemeine Lethargie. Heute ist dies alles beinahe schon vergessen.
Nach dem Währungsschnitt (1948) wurde Beverungen wieder sehr lebendig: es ging mutig an die Wiederaufbauarbeit. Mit aller Kraft war man bemüht, im Stadtbereich neue Industrie anzusiedeln. Besonders im Wohnungsbau hat Beverungen beachtliche Leistungen aufzuweisen. Es wurden insgesamt 200 Wohnhäuser mit 390 Wohnungen erstellt. In den Siedlungen sind neue Straßen angelegt und viele alte im Stadtkern instandgesetzt worden. 1952 wurde die neue Weserbrücke fertig. Zehn Jahre wie hundert: Handel und Wandel haben sich in Beverungen stark entwickelt, das Ortsbild ist verschönert worden, die Bevölkerungszahlen von 3000 auf nahezu 5000 gestiegen.
Die kleinen und kleinsten Städte haben ihr besonderes Antlitz – auch Beverungen. Ja, und Beverungen ist ein Juwel unter den Kleinstädten des Landes, Jahrhunderte formten hier das Geographische – das Einzelne, das Besondere, das Eigentümliche kam und kommt noch heute hier zu seinem Recht.
Be-ver-un-gen: das Wort muß man ganz langsam sprechen – genießerisch, so etwa, wie man guten Wein auf der Zunge schmeckt! Im süddeutschen Sprachgebrauch würde man so von Beverungen sprechen:

Beverungen ist nur eins,
A Städtl, a kleins,
Ist a schöns, ist a feins:
Und dös Städtl ist meins.

….und dem ist nichts hinzuzufügen – doch eines noch: EINMAL BEVERUNGER IMMER BEVERUNGER !!!!!!

Geschichte Beverungen III

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….und weiter geht´s mit Hermann Nolte´s Heimat-Büchlein….

Armes Ackerbürgerstädtchen (Stadt-Bauern-Städtchen)

Die Stadt Beverungen gehörte bis zum Jahre 1802 zum Fürstbistum Paderborn. Durch die Säkularisation* ging auch Beverungen in den Besitz des preußischen Staates über. In den Unglücksjahren Preußens wurde es zeitweise französisch und mir der Vertreibung der Franzosen 1813 wieder preußisch. Bis 1870 lebte Beverungen als Ackerbürgerstädtchen** sein beschaulisches Dasein; unter den Einwohnern herrschte vielfach große Armut. Nach dem 70/71er Krieg begann langsam die industrielle Entwicklung.
* (Als Säkularisation wird ursprünglich die Einziehung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer (Land oder Vermögen) in weltliche Hände (meist durch den Staat) bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter Säkularisation die Einverleibung der geistlichen Fürstentümer und Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches durch größere Territorialstaaten während des Napoleonischen Zeitalters. Durch die Enteignung kirchlicher Güter verlor insbesondere (aber nicht nur) die katholische Kirche einen großen Teil ihrer weltlichen Macht. Dadurch wiederum wurde die Aufklärung weiter gefördert und auch das entstehende Bürgertum gestärkt. (Quelle:Wikipedia))
** Ackerbürger = Stadtbauern

Dieses Bild schickte mir Barbara Zauritz

Infos zum Bild:

Das erste Haus auf dem Bild ist Söders Haus, worin Heidebrechts ihr erstes Versicherungsbüro hatten.
Das nächste Haus ist Wäsche, danach die Zigarrenfabrik, dann Fricke, danach Fleischerei Ollmert.
Die Ansicht entspricht dem Jahr 1940 .
Das Bild hat die Malerin Ursula Koch (eines der Runten Drillingsmädchen) 1986 gemalt.
Frau Heidebrecht hat es bei ihr in Auftrag gegeben, eben wegen dem ersten Heidebrecht Büro.

Beverunger Geschichte II

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Weiter geht es aus und mit dem Heimat-Buechlein von Hermann Nolte:

Beverungen wird Stadt

Man schrieb das Jahr 1417, den 24. Mai. Diesen Tag koennen wir als einen Markstein in der Entwicklung Beverungens bezeichnen. Der Paderborner Bischof Theoderich erhob im Verein mit dem Abt Dietrich von Corvey das Dorf Beverungen zur Stadt. Beverungen bekam Stadtrechte, eigenen Stadtrat und Stadtsiegel. Bald nach der Stadtgruendung haben Bischof und Buergerschaft den Ort mit einer Mauer und einem Wassergraben umgeben (….damit keiner abhauen konnte?*Gr*)
Beverungen war so Grenzfeste des Fuerstbistum Paderborn.

1967 wurde in Beverungen Doppel-Geburtstag gefeiert:
1100 Jahre Beverungen – 550 Jahre Stadt Beverungen

Fanfarenzug
Folgende Bilder wurden von Sylvia Merschel aus den USA zur Verfügung gestellt:

Einige Bilder von diesem Fest sind bei www.willi-vogt.de unter Fanfarenzug und Fundstuecke zu sehen.

Aber nun weiter mit „Damals“…

Glanzzeit 15. und 16. Jahrhundert

Die zweihundert Jahre von der Stadtgruendung bis zum Ausbruch des 30jaehrigen Krieges (1618) (..eine gern gestellte Frage in Beverungen: wie lange dauerte der 30jaehrige Krieg?*Gr*) waren Beverunger Bluetezeit. Dieses Neue und Besondere beglueckte die Beverunger (…beglueckt sie auch heute noch…), und auch die umwohnenden Landleute suchten es (…und sie (be)suchen ES auch heute noch…).
Die Beverunger konnten sich frei betaetigen und regen. Und deshalb draengten anderswo wohnende Bauern, Handel- und Gewerbetreibende in die mollige, durch Burg, Mauer und Wassergraben geschuetzte Stadt. Wohl hausten (na,na, sie wohnten doch wohl)damals die Buerger in engen Gassen und winzigen Raeumen, aber das Leben in der kleinen, urtuemlichen Stadt verlief in ruhigem Rhythmus, in Eintracht und Geschlossenheit. Friedlich und froh ging ein jeder seiner Arbeit nach. Die Bauern hatten ihr gutes Auskommen, die Kaufleute trieben ehrlichen Handel (aha, und heute, was treiben sie da?)mit Stoffen, Muetzen und Schuhen, die Handwerker waren in Zuenften und Gilden geeint.

Kriegs- und Notzeiten

Der Anfang des 17. Jahrhunderts brachte der aufstrebenden Stadt schwerste Not. Sie wurde grausam heimgesucht von Krieg, Pest, Hungersnot. Die Lage Beverungens am Kreuzungspunkt von zwei Handelsstraßen und an einem Weseruebergang, die einst die Quelle des Wohlstandes war, wurde der Stadt im 30jaehrigen Kriege zum Verhaengnis.
Schon von 1618–1622 hatte Beverungen entsetzliche Drangsale zu erdulden. Im Februar 1632 ging die Stadt in Flammen auf, nur vier Haeuser blieben erhalten. Die Einwohner fluechteten und lebten in den umliegenden Waeldern in Erdloechern. Im Sommer 1626 hatte in Beverungen der „schwarze Tod“, die Pest, gewuetet. Die Zahl der Pestopfer betrug 511 Tote.
Als der Wiederaufbau der Stadt nach hundert Jahren durchgefuehrt war, brachte der Siebenjaehrige Krieg (1756–1763) schwerste Bedraengnis: Besetzung, Kontribution (Zwangsauflage in Gueter oder Geld), Armut und Hungersnot.

Beverunger Geschichte I

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Liebe Beverunger/innen und Ex-Beverunger/innen und umgekehrt,

ich fand ein kleines Büchlein, ein Heimat und Wanderbuch von Hermann Nolte. Darin schreibt er 1955 aus seiner Sicht über sein geliebtes Beverungen.
Ich möchte Euch gerne daran teilhaben lassen…..

Beverungen von heute (1955) macht uns heimatbewußt, heimatfroh. Richtig lieben aber kann und wird man eine Stadt erst dann, wenn man auch ihre Vergangenheit kennt. Beverungen, wie es heute ist (1955) ist nicht etwa von selbst Gewordenes; unsere Vorfahren haben es durch ihrer Hände Fleiß geschaffen und uns vererbt.

Charakter-Beschreibung der Beverunger (1956)

Die Dorfbevölkerung war bieder, langsam, wortkarg. Die Beverunger, die zu allen und so verschiedenen Dörfern (erwähnt seien hier auch die niedersächsischen Orte Lauenförde, Meinbrexen, Derental auf der anderen Seite der Weser) in Beziehung standen, mit allen Handel und zeitweise flotten Schmuggel trieben, wurden so vielseitiger und leichtherziger, hielten sich selbst für besser und feiner (..ach, sieh mal einer an…), für tüchtiger und gescheiter als die umwohnenden bäuerlichen Nachbarn (…da hat sich bis heute nichts dran geändert *Gr*). So waren denn die Beverunger alle Tage im Jahr in Laune und in ihrer angeborenen Lebenslust stets zu den drolligsten und tollsten Streichen aufgelegt
(…jetzt ist mir manches klar, ich bin eben ein Beverunger, es wurde mir alles in die Wiege gelegt….**Gr**).
Fremde, die nach Beverungen kamen, wurden gefoppt, geneckt, gehänselt, „gehäkelt“. Weil das foppende Necken, das schelmische Verulken niemand so verstand wie gerade die Beverunger, gab ihnen der Volksmund den Beinamen „Häkeler“. Das Häkeln sollte aber keine Schikane sein, sondern der Sinn des Häkelns war ein anderer. Es ging darum, in heiterer Art mit Freunden zu spaßen. Unsere Väter, Groß- und Urgroßväter kannten noch Geruhsamkeit, sie hatten noch für solch uebermütig-heitere Schelmerei viel Zeit.

Ein kleines Beispiel:

Ein fremder Sommergast (wie immer damals in den 50ern aus dem Kohlenpott) fragt einen Beverunger: „Wo ist denn hier der Bahnhof?“
Ganz ernst kommt die Gegenfrage: „Welchen Bahnhof meinen Sie denn – den evangelischen oder den katholischen……“
(Bahnhöfchen Lindenstrasse und Hauptbahnhof)

…und nun zur Geschichte von Beverungen….

Zur Zeit Christi war in der Flußgabel von Bever und Weser eine kleine Fischersiedlung, die rassisch zu dem germanischen Stamm der Cherusker gehörte. (..also sind wir Nachfahren von unserem Hermann, der die Römer verdroschen hat, also – stolz den Kopf hoch halten…)
Vier Jahrhunderte später kamen die Sachsen in diese Gegend an der Bevermündung, die später zum Land des Herzogs Widukind gehörte (..ich sag nur Extern-Steine – wir Beverunger haben schon eine Geschichte..)
Zur Zeit des großen Völkerkampfes zwischen Franken und Sachsen taucht Beverungen in der Geschichte auf.

Mittelalterliches Weserdorf

Die kleine sächsische Siedlung an Bever und Weser entwickelte sich im 9. und 10. Jahrhundert zu zwei Dörfchen (Ober- und Nieder-Beverungen), die in der Folge zu einem bedeutenden Dorfe zusammenwuchsen . Das Dorf Beverungen, anfangs Corvey, später dem Hochstift Paderborn zugehörig, war Grenzort. Zum Schutze gegen die feindlichen Nachbarn (Hessen und Braunschweig) erbauten der Abt von Corvey und der Fürstbischof von Paderborn um 1330 die Burg. das dörfliche Leben unserer Vorfahren verlief trotz der unsicheren Zeiten ganz unkompliziert.
Die Zustände jener Zeit? Denken wir uns die ganze Stadt hinweg, im Weser- und Bevertal keine Straße und kaum ein Feldweg, mehr Wälder als Felder, hineingedrängt das stille Dorf mit armseligen Bauernhütten und einigen verstreut liegenden Einzelgehöften.

Fortsetzung folgt…..


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