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Zeitgeschichte auf platt (4)

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Mir hat „dat Platt“ richtig gefehlt, darum schnell weiter aus Hartwig Dropes Büchlein: Zeitgeschichte vorwiegend platt. Heute besuchen wir Ottbergen….

Pfingstausflug (Ottbergen)

Drai Mannsluie iut Ottbärgen chingen an‘  twedden Pingestdoage noa´n Hilligenbärge, um für alle slechten Minsken toau bäen. Noahers oawer chings uppen Noahiusewege innen Kraug un se dranken sek wecke. Cha, se dranken ßoau lange, bit et nich mehr ching. Oawer an‘  stailen Bärge affwärts noa Hiuse fung et an toau gewittern un se würen platschkenatt. Doa säe Hinnerk ganz lütt un oarmsälich: „Hailiger Michael, Diu bis vull, wai sin eauk ratschke vull. Diu bis vuller Gnoaden, wai hebbet vull eloaen. Diu kannst inne Kerken in‘  Drügen stoahn, un wi möt in‘  natten Re’en toau Faut noa Ottbärgen goahn.“

                                                     

Zeitgeschichte auf platt (3)

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….weiter geht es aus Hartwig Drope´s Büchlein  >Zeitgeschichten vorwiegend platt<

Leute ärgern  (Meinbrexen)

Freuer, wi wai noch so Jungens würn un chingen noa´n Mäkens inne Spinnstoben, doa was hair auk en Biure, dä was ßao neugirich; ßaowi ßek uppr Stroate wat rigene (regte) konn´ we ´ne vonner Stroate ßaihn vor´r Goardainen wi dä Schatten ching un sek auk abmoalere. Wai harren an der Dürklinke – an der Stroatendür dat was ßeon Ring – doa harren we ´n Bend annbunnen mit´n Stain doa anne. Wai stünnen fufftig, achtig Meter waier mit´n Benne un tügen denn. Denn schloach dä Stain immer vor dä Dür.

Dat Kloppen harre dä Biure niu ehört, doa stund hai upp, moste vonner Stoaben uppe Deelen noch ßeo faif Stufen uppr Treppen runterchoahn. Denn stund hai upp un denn woll hai kumen. Wenn hai denn upper Treppen was, denn hörn wai upp mien Stain taihn (ziehen). Denn moake da de Dür up un denn was doch kainer doa! Seo wurn dä Neugirigen veräppelt! Oaber wenn ßek biuten wat rige, denn wurd et Fenster open emoaked un denn wurd eschullt (geschimpft).

                                                   

So langsam wird das Lesen flüssiger und das Verstehen sowieso – der Spaß an der Freude kommt, oder so ähnlich….

Linksaussen sind besondere Menschen……. :zwinker:

Zeitgeschichte auf platt (2)

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Wie war die erste Lektion? Zuerst ist es schwer zu lesen, aber je öfter man das Platt liest, versteht man es immer besser.

Dann wollen wir mal weiter üben mit und aus HARTWIG DROPES Büchlein  >Zeitgeschichte vorwiegend platt<!

Heute lernen wir REDENSARTEN  (Holzminden)……

„Sai hebbet sek ainen britzet“    
(Sie haben tüchtig getrunken).

Fasseloabend: As „wat“ gaihste denne, orr wutte Dek nich iutklaiden?“
(Fastnacht: „Als „was“ gehst denn, oder willst Du Dich nicht verkleiden?“

„Se reißt sich alles annen Balg“
(aus Eitelkeit gute Kleider anziehen).

„Wai mütet ´ne Holtdime bansen“
(Wir müssen das Holz zum Trocknen und zur Lagerung in einer meistens runden Dimme aufschichten).

„Wäsche schülpen“
(Wäsche schleudern und spülen).

„Holtspliten upp et Fuier leggen“
(Lange Holzscheite ins Feuer legen).

„Hai hät Oapen annen Maule“
(Er ist ein Spaßvogel).

„Dä hört de Mike bölken“
(Der weiß alles besser).

„Dä hät Immens innen Arsch“
(Der ist unruhig).

„Hochtaiten goahn un Vadderstoahn is Ehr for dä Luie un Schanne innen Geldbuiel“
(Trauzeuge und Pate zu sein, ist für die Leute eine Ehre, es ist aber sehr kostspielig).

„Hai kürt ase dä Foss mitn Gösen“ 
(Er läßt nicht mit sich reden).

„Ober dat Holt noa´n Feddern“
(Zu  Bett gehen).

„Den löppet en Rad aff“
(Der ist nicht ganz richtig im Kopf).

„Dä kann sek nich innen Felle bargen“
(Der kann es nicht lassen, irgendetwas zu tun).

Sodele, fleißg lesen und lernen, bald geht alles wie von selbst…..

Zeitgeschichte auf platt….

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Ich will versuchen, Platt-Deutsch wieder etwas salonfähig zu machen. Dafür möchte ich das Büchlein:

Zeitgeschichte vorwiegend platt (Band 1)

von  Hartwig Drope  Selbstverlag,  Holzminden 1984

das mir zufällig  beim Aufräumen wieder in die Hände fiel, benutzen. In dem Büchlein sind Geschichten, wahre Begebenheiten und Döneken aus dem Weserbergland größtenteils auf platt niedergeschrieben, und zwar aus der Zeit von 1810 bis 1913. Nach Rücksprache mit dem Autor –  Hartwig Drope, Holzminden  –  der mir die Erlaubnis gibt, aus seinem Büchlein die auf platt-deutsch geschriebenen „Begebenheiten“ auf meiner Internet-Seite zu veröffentlichen, will ich mich nun frohen Mutes an die (fast) vergessene Sprache heranwagen. 

Als Einstieg und zum Einlesen etwas „Kurzes“:

Leute ärgern  (Golmbach)
Coarl Grimme was joa niun seau raike un harre sülmst kaine Kinder, oaber hai harre jümmer Spoaß, wenn hai ainen moal wat iutwischen konne. Ase dat Koarussel moal in Golmeke was, gaff hai den Kindern Geld un säe:  „Jungens, niun hänget jök moal alle upp aine Saite!“  Dai Jungens hebbet dat oak edoan, un mittenmoal is dat ganze Koarussel ümmekippet.

                                                     

 


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