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Tietelsen, Rothe, Drenke

Amt Beverungen 1956 05 November, 2009

Ihre Geschichte

Wie das gegenwärtige Leben unserer drei Dörfer viel Gemeinsames hat, so war auch in der historischen Entstehung und Entwicklung derselben viel Parallelität. Denken wir einmal 1500 Jahre zurĂĽck. (..jetzt kommen wieder die Germanen…)
Damals war das Hochplateau zwischen Bever und Nethe wohl noch unbewohnt, es war Urwald, Wildnis, Wüste. An einem sonnigen Sommertage stiegen einige germanisch-sächsische Männer aus dem Weser- oder Nethetal hinauf in diese Bergwälder.
Sachsen waren es, unsere Urahnen, hochgewachsen und frei. In der Drenker Talsenke fanden sie eine sprudelnde Quelle. Wie wir wissen, brachten die alten Sachsen ihren Göttern Opfer dar auf hohen Bergen. Quellen und Bäume waren für sie Heiligtümer. Die Sachsenmänner erkannten, daß dieses Stückchen Welt gar nicht so gruselig war, denn die Sonne schien und die Vögel sangen ja auch da oben. Deshalb richteten sie sich ein, bauten ihre ersten armseligen Hütten, fingen an zu roden. Die starke Quelle war in alter Sachsenzeit so der erste Sammel- und Mittelpunkt einer Sippe.
Unter ungeheuren MĂĽhen und Opfern haben die Siedler und viele der nachfolgenden Generationen im Laufe der Jahrhunderte die Wälder des Plateaus gerodet, die Felder gestaltet und – die drei Dörfer geformt. Die Drenker, nie versiegende Quelle (mit einem groĂźen Teich), war bis zum Jahre 1894, wo die Wasserleitung erbaut wurde, die „Trink- und Tränkstelle“ fĂĽr Menschen und Vieh; sie gab, was besonders interessieren wird, dem Dorf Drenke den Namen.
Der Ortsname Tietelsen, der in alten Urkunden als Tiedlikeshusen, Titlikessen und Titloixen bezeichnet wird, soll, wie mir gesagt wurde, von „hest na Tied, Else“ herrĂĽhren.
Die zwischen Drenke und Tietelsen gelegene Ortschaft Eilridessen (heute Eilsen) wurde im 30jährigen Kriege bis auf vier Häuser zerstört. Die Einwohnerschaft baute sich damals in dem einen Kilometer südlich von Tietelsen gelegenen Rothe eine Heimat. Der Ortsname Rothe kommt wahrscheinlich von den einstigen Flachsrothe* her.
Alles in allem kann gesagt werden, daĂź die Höhendörfer Tietelsen, Rothe und Drenke keineswegs „tote“ Dörfer sind. Im Gegenteil! Auch sie bergen in sich Lebenskraft und Lebensmut.
*Als Flachsrotte, verballhornt auch Flachsröste, wurde eine mit Wasser gefüllte Grube bezeichnet, in dem geerntete Flachshalme (Lein) für mehrere Tage bis Wochen fermentiert („verrottet“) wurden, um auf diese Weise besser an die Leitbündel zu gelangen, die als Fasern zur Flachsgarn- bzw. Leinenherstellung genutzt wurden. Anschließend wurden die Fasern getrocknet, gebrochen und ausgekämmt.[1] Flachsrotten wurden bevorzugt an Gräben und Bächen angelegt, weil die Abbauprodukte anschließend einfach in den Graben entsorgt werden konnten.
Quelle: Wikipedia

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