Schüttelreime um 1900 (Holzminden)
Zeitgeschichte auf platt 06 Mai, 2010Ingo Insterburg konnte auch Reime schütteln, und das noch musikalisch…..
….das paßt gut…..
Schon um 1900 wurden die Reime kräftig geschüttelt. Hartwig Drope hat einige von ihnen gesammelt und läßt uns mit und durch sein „Büchlein“  ZEITGESCHICHTE VORWIEGEND PLATT (Geschichten, wahre Begebenheiten und Döneken aus dem Weserbergland, daran teilnehmen.
Dann will ich die Reime schütteln und sehen, was dabei heraus komm…..(die Schüttelreime sind aus der Zeit um 1900)
Ich geh jetzt in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald.
Das Mädchen mit dem runden Kinn, das lockte alle Kunden rinn.
Die Mode, die die Wädchen mehrt, erhöht den echten Mädchenwert.
Fürwahr! Dem Reiz der Leiber, wißt, entspringet alle Weiberlist!
Wenn ausgebrannt der Kerzenhalter, so wird die Lieb im Herzen kalter!
Ich zähl nicht zu den Lasterknaben, die täglich sich am Zaster laben.
                                      Â
Das Wetter soll der Geier holen, im Lenz noch braucht man heuer Kohlen. (…wie wahr…)
Bei ihr kommt zu der Sporte vielen, noch das Pianofortespielen.
Gehamstert hät schon längst ich, nur bin ich etwas ängstlich.
Als sie ihn sah im Ruderboot, da wurd sie unterm Puder rot.
Weil sie Geld in Menge hatte, kauft sie sich ’ne Hängematte.
Wenn man den Freunden Sachen lieh und will sie wieder, lachen sie.
                                        Â
Ihr Mägdelein: Zerreißt an einer Rosenhecke, nur nicht die neuen Hosenröcke.
Im Lande Nord-Amerika geschah der Mord an Erika.
Es lebt ein Hund in Bielefeld, der gerade so wie viele bellt.
Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen.
Ist das nicht der Suppenhahn, den wir noch gestern huppen sahn?
Der hinter diesem Gitter ruht, versoff ein ganzes Rittergut.
                               Â
Mein Schatz, der ließ mich bitter zappeln, bis er kam zu den Zitterpappeln!
Mein Bäs’chen hat beim Pfänderspiel, wenns Küsse gibt, der Spender viel!
Es sprach das Fräulein Mayerbeer, ich liebe keinen Bayer mehr!
Besoffen, mit ’ner Kreide-Haut, sank er in das Heide-Kraut!
Der Sohn hat mir der Mama Streit. Und wer ist Schuld? Die stramme Maid!
Seht mir doch den Vizespieß, was hat der doch für spitze Füß!
 ……..und jetzt ein   ………dann hau’n wa de Sssätzzze auch durchnnanner….