Willi´s Erzählungen
Willi´s Erzählungen » 2009 » Oktober

Dalhausen-Korbmacherdorf und Wallfahrtsort

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Korbwaren nach Ãœbersee

Als Händler fahren einzelne Bürger mit Pferd und Wagen durch die deutschen Lande, um ihre Korbwaren im Hausierhandel an den Mann zu bringen. Mit der Bahn werden ganze Waggons der Dalhauser Erzeugnisse nach Holland, Belgien und Schweden exportiert.
Die Anfänge der Dalhauser Korbwarenindustrie reichen zurück bis ins frühe Mittelalter. Die Entstehung der Korbmacherei ergab sich aus zwei Gründen:
einmal aus der Armut des Bodens – an den steinigen Kahlhängen mit spärlicher Grasnarbe zu beiden Seiten des Dorfes finden nur Ziegenherden genügend Nahrung – und zum anderen aus denm Weidenreichtum in den Niederungen der Bever und Weser.

Träumereien (von der Heimat)….

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Dalhausen – Korbmacherdorf und Wallfahrtsort

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Heute (1955) 2000 Menschen

Heute (1955) wohnen in Dalhausen 2000 Menschen. Etwa 80 Prozent der Männer sind Korbmacher. Wer kennt sie nicht, die Dalhauser Korbflechter? Ein fleißiges, ein geschicktes Völkchen ist´s. Es werden in Dalhausen die einfachsten und die feinsten Korbwaren gefertigt und noch mancherlei Flechtartikel, wie Blumenkrippen, Wäschetruhen, Sessel, Korbmöbel, Kinderwagen entstehen da sozusagen am laufenden Band. Ja, die Dalhauser verstehen ihre Arbeit, die schon mehr eine handwerkliche Kunst darstellt.

Hier gibt es etwas von der Kunst zu sehen:
http://www.korbmacher-museum.de/

„Eroberung der Heimat…..“

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Dalhausen – Korbmacherdorf und Wallfahrtsort

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…und weiter geht´s aus und mit Hermann Nolte´s Heimatbüchlein (1955)….

Ich (wir) aus Beverungen, kannten Dalhausen nur als das „längste Dorf“ Europas, als Korbmacherdorf und, daß sie schöne Mädchen hatten *Gr*!! Wenn man das aber liest, was jetzt folgt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus….

Dalhausen, das Dorf der Korbmacher! Wie oft sah ich es von den umliegenden steilen und hohen Bergen aus tief unter mir, fein gruppiert und eingezwängt ins enge Tal der Bever. Sehr oft schritt ich auch zwischen den Häuserreihen über die sauberen Dorfstraßen dahin. Und immer hatte ich das Gefühl, daß Dalhausen wohl das absonderlichste, das geheimnisvollste Dorf des Amtes ist. Eigenartig ist der Ort, reizvoll die ihn umgebende Landschaft, interessant sind die Leute in Dalhausen, geheimnisvoll seine Geschichte.
Wann sich hier im Bevertal die ersten Siedler niederließen, ist unbekannt. In einer Urkunde vom Jahre 1221 wird der Ort als Filiale des (später) in der Soester Fehde zerstörten Kirchdorfes Eddessen bezeichnet. Die Grafen von Everstein schenkten das Dorf Dalhausen nebst dem Patronatsrecht über die Kirche im Jahre 1305 dem Kloster Gehrden*. In der Säkularisation im Jahre 1803 (habe ich schon erwähnt, was das bedeutet) fiel Dalhausen mit Gehrden an den preußischen Staat. Preußen übernahm alle Rechte und Pflichten.
Das Interessanteste an dem langgestreckten Beverdorf, das, was ihm das Gepräge gibt, ist seine Jahrhunderte alte Korbindustrie, durch die Dalhausen nicht nur über die Grenzen des Amtes Beverungen, sondern weit über Deutschland hinaus bekannt geworden ist.
*1142 gründen die von der Iburg bei Bad Driburg vertriebenen Benediktinerinnen ein Kloster auf einem von Heinrich von Gehrden gestifteten Anwesen östlich der Dörfer Nord- und Südgehrden nahe der Öse. In der Folge wurden die umliegenden Dörfer und Höfe im Schutz der mächtigen Klostermauern umgesiedelt. Aus der Zeit um 1200 stammt die mit reichem Eisenbeschlag versehene Tür im Nordportal der Kirche. Die 1180 fertiggestellte romanische Klosterkirche ist das einzige noch erhaltene Gebäude dieser Zeit, da die Klostergebäude im 17. Jahrhundert durch modernere Bauten ersetzt wurden. 1319 erhält die Siedlung nördlich des Klosters Stadtrechte.
Quelle: Wikipedia

Weihnachten kommt bald…

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Die Präsentation kann man sich hier runterladen: Klick

…und jetzt malt uns Enya den Himmel mit Sternen an….

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Haddenberg – Jakobsberg

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Drei Jahrhunderte Besitzstreit

In früherer Zeit stiegen die Mönche (Papen) den steilen, schmalen Waldpfad am Bergeshang von Beverungen bzw. Corvey aufwärts nach Jakobsberg, weshalb der ganze Berg zwischen Beverungen und Jakobsberg den Namen „Papenstieg“ bekommen hat. Im 15., 17., und 18. Jahrhundert wurde um Jakobsberg zeitweise zwischen Corvey und dem Bischof von Paderborn nicht bloß um Episkopalrechte*, sondern auch um Territorialrechte ein erbitterter Streit geführt.
Als dann durch die Säkularisation im Jahre 1803 das Fürstbistum Paderborn und das Kloster Corvey an Preußen übergingen, fiel auch das Klostergut zu Jakobsberg an Preußen. Der Staat Preußen hat den Hof späterhin an Einwohner des Dorfes verkauft.
Besitzer des Gutshofgebäudes und der halben Scheune ist jetzt (1955) der Bauer Hanewinkel.
Jakobsberg auf luftiger Höhe! Über Bergesweiten und Talgründe schweift dort der Blick ins Land, weit über die flache Warburger Börde, weit über die bunte Weser- und Sollinglandschaft ja bis zu den fernen, dunklen Sauerlandbergen hin.
*Episkopalrechte = bischöfliche Rechte

…raus aus der Dunkelheit….

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Haddenberg – Jakobsberg

Amt Beverungen 1956 2 Kommentare »
 

 

Jakobsberg (pv). In diesem Jahr begeht die St. Jakobus Schützenbruderschaft Jakobsberg ihr 525-jähriges Bestehen. Sie ist somit eine der ältesten Bruderschaften im Corveyer Land. Umfangreiche Vorbereitungen für das Fest des Jahres laufen bereits in dem Höhendorf.
Unter anderem wird ein Klassentreffen vorbereitet, zu dem Bewohner, die bis zum Jahr 1980 die Volksschule in Jakobsberg und die Schulen in Beverungen und Dalhausen besuchten, eingeladen wurden. Schon 200 Zusagen erhielt Ortsheimatpfleger Willi Vössing, der dieses Treffen vorbereitet.
Bei einem Pressegespräch wurde über die ereignisreiche Geschichte der St. Jakobus Schützenbruderschaft und das geplante Fest zu Pfingsten informiert. Oberst Bernhard Gründer, Hauptmann Gerd Unger, Schriftführer Karl Gründer und Ortsheimatpfleger Willi Vössing gaben nähere Einzelheiten bekannt.
In der Festschrift zum 1000 jährigen Ortsjubiläum aus dem Jahr 1973 erwähnte der damalige Beverunger Stadtheimatpfleger Richard Dohmann, dass der Ort gemäß der mündlichen Überlieferung der Bewohner im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort gewesen sei. Neuere wissenschaftliche Forschungen, hauptsächlich basierend auf den Arbeiten von Dr. Hartmut Kühne von der Humboldt-Universität zu Berlin, haben gezeigt, dass der Ort Jakobsberg von ca. 1480 bis zum Beginn der Reformation ein bedeutender Jakobus-Wallfahrtsort war.
Die Gründung der Jakobsberger Schützenbruderschaft im Jahre 1485 kann auch nur in dem Zusammenhang mit dem einsetzenden Pilgerstrom gesehen werden. In keinem anderen Ort der Stadt Beverungen und weit darüber hinaus kam es zu einem so frühen Zeitpunkt zur Gründung so einer Vereinigung.
„In früheren Jahrhunderten waren die Schützenvereine Organe des wehrhaften Bürgertums. Die exponierte Lage des Ortes Jakobsberg im Gebiet des Hochstiftes Paderborn als vorgeschobener Posten Corveys erfordert höchste Wachsamkeit. Die in der Chronik erwähnte Strafexpedition im November 1754 gegen das Dorf Jakobsberg – von Beverungen aus – hatte ein Vorspiel am 23. April desselben Jahres. Der Abt Caspar von Corvey hatte an diesem Tage die Weihe zweier Altäre in der Kirche von Jakobsberg im Beisein von drei Benediktinern und eines Minoritenpaters aus Höxter vorgenommen. Dabei hatte der Abt, der in Jakobsberg nur Landesherr war, kirchliche Rechte, die der Fürstbischof von Paderborn beanspruchte, wahrgenommen. Noch drei Jahre zuvor war den Pfarrern des Corveyer Landes ein Schreiben ausgehändigt worden, in dem Paderborn seinen Rechtsstandpunkt eindeutig unterstrichen hatte. Ein Notar von Beverungen hatte das Schreiben nach Jakobsberg gebracht und an die Kirchentür geheftet. Gleichzeitig hatte er ein Paket mit demselben Inhalt der Haushälterin des Herrn Probstes von Bollert in dessen Abwesenheit überreicht. Darüber hatte sich nun Corvey glatt hinweggesetzt. Der fürstliche Rentmeister hatte das prompt nach Paderborn gemeldet und hinzugefügt, man hätte diese Zeremonie (der Altarweihe) so feierlich gestaltet, dass die Schützenkompanie des Dorfes dabei paradiert habe und von einigen während des Gottesdienstes geschossen worden sei.
Wir sehen also, dass die Schützen damals eine Kompanie hatten, die auch schießen konnte und rücksichtslos hinter ihrem Landesherrn stand.
Während der Franzosenzeit waren die Schützenvereine verboten, da die Franzosen sich durch diese bedroht fühlten. Später entstanden sie wieder neu. In Jakobsberg wurde im Jahre 1824 „eine Schützen-Compangenie“ veranstaltet, wie es in der Chronik heißt. Gleichzeitig beschaffte man die neue Schützenfahne und einen silbernen Brustschild für den Schützenkönig. Durch diese Anschaffung entstanden Kosten in Höhe von 50 Reichstalern. Der größte Teil dieser Summe wurde von den Offizieren bestritten, deren Stelle auf höchstes Gebot verkauft wurde. Heute haben die Schützenbruderschaften ihre ursprüngliche Aufgabe verloren. Der Staat und seine Polizei übernahmen die Sorge für Ruhe und Sicherheit. Fröhliches Spiel und geselliges Leben wurde, was einst harter Ernst war. Von den früheren Aufgaben blieben noch die Pflege der Gemeinschaft und der Tradition des heimischen Volkstums und der Liebe zur Heimat. Diesen Aufgaben hat sich auch die St. Jakobus Schützenbruderschaft Jakobsberg verpflichtet gefühlt und in dörflicher Harmonie manches schöne Schützenfest gefeiert.“ (Aus der Festschrift „1000 Jahre Jakobsberg“ im Jahre 1973)
Nachweisliche Unterlagen über Schützenfeste werden in den Bruderschaftsarchiven seit 1894 geführt. Danach hieß der erste Schützenkönig in Jakobsberg Ludwig Vieth, er regierte beim Schützenfest im Jahre 1873.
Die erste Schützenkönigin war Maria Sievers. Sie bildete gemeinsam mit König Albin Dewenter im Jahre 1907 das erste Majestätenpaar. In der langen Majestätenliste gab es bisher 30 Könige und 26 Königinnen.
In einem separaten Festakt am Samstag, den 22. Mai werden alle noch lebenden Jakobsberger Königinnen und Könige besonders geehrt. Dies sind 14 Königinnen und 11 Könige.
Für die Bewohner Jakobsberg stellt das Fest einen Höhepunkt im Dorfleben dar, wird doch nur alle 5 Jahre Schützenfest gefeiert. Die St. Jakobus-Schützenbruderschaft zählt zurzeit 115 Schützen. Gemessen an der Einwohnerzahl von rund 300 Seelen ist das eine stolze Zahl.
Der Vorstand wird natürlich zur gegebenen Zeit ausführlich über die Festfolge in der Beverunger Rundschau informieren.

Quelle: Beverunger Rundschau 09.04.2010


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